Portraits jüdischer Geiger

Mit der Konzert-Vortragsreihe "Portraits Jüdischer Geiger" möchte ich das Interesse an einer fast vergessenen musikalischen Tradition wiederbeleben.

Gemeint ist die faszinierende Welt der großen jüdischen Geiger und das spezifisch geigerische Repertoire, das quasi in Personalunion von diesen komponierenden Geigern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts geschaffen wurde und dann von so klangvollen Namen wie Mischa Elman, Jascha Heifetz, Bronislav Hubermann, Leonid Kogan, David Oistrach, Yehudi Menuhin, Henryk Szeryng und in jüngerer Zeit Itzhak Perlman weiter gepflegt wurde. Auf den Konzertprogrammen der jüngeren Geigergeneration scheinen diese musikalischen Juwelen zugunsten von Sonatenwerken nicht mehr berücksichtigt zu werden.

Die großen Schönheiten dieser Werke können allerdings den heutigen Konzertbesucher genauso in ihren Bann ziehen wie eh und je, sie bewegen den Zuhörer jenseits der Grenzen von Kultur, Religion und Generationen.

Es ist nicht nur die nostalgisch anmutende Ausstrahlung dieses Repertoires, die den Zuhörer fesselt, es ist auch die kunstvolle Weise, in welcher der Violine mit ihrem Charme, ihrer Ausdrucksvielfalt und ihrer Virtuosität der Zauber dieser Musik gleichsam "einverleibt" wird: gerade die Violine scheint auf besondere Art auserkoren zu sein, die Seele des jüdischen Volkes auszudrücken.

In den Erläuterungen möchte ich versuchen, das Musikerlebnis zu vertiefen. Zeitgenössische Zitate, der musikgeschichtliche Hintergrund mitunter auch Amüsantes oder Anekdotisches helfen erfahrungsgemäß, dem Zuhörer "die Ohren zu spitzen" und so dem Gespielten noch mehr Genuss abzugewinnen.



jochenbrusch.de